Schattenseelentage

Manchmal gibt es Tage, an denen man in einen seltsamen Zwischenzustand versinkt. Es gibt solche Tage, da fällt die Seele in ein Loch. Da verkrümelt sich die Lebensfreude, die Fröhlichkeit versickert und alles ist einem plötzlich zu viel.

Da kostet es Überwindung, morgens überhaupt die Augen aufzuschlagen. Der blosse Gedanke an die üblichen Alltagsverrichtungen erzeugt Übelkeit. Sie haben gesunde Beine, aber keine Energie, irgendwohin zu gehen! Kleinigkeiten verhaken sich zum Dickicht, jeder Handgriff wird zur Tortur. Wäre die Kaffeemaschine vom Bett aus nicht unerreichbar, wedelte nicht der Hund, weil er dringend vor die Tür muss - man bliebe für den Rest des Tages unter der Decke. Diese Gefühle gehören zu unseren Leben und dürfen ihren Platz haben. Doch wenn bei Christen der Novemberblues angesagt ist, dann müssen sie nicht verzweifeln. Denn es gibt auch einen «Engel des Herrn», der uns bei der Hand nehmen und dorthin ziehen kann, wo ein anderes Licht auf dieselbe Sache fällt. Und mit einem Mal wird aus Morgengrauen - Morgendämmerung.  

Und weil es auch «Lebensmüdigkeit mit Teeny-Geschmack» gibt, werden auch unsere Teenager angesprochen. ZLATKO SMOLENICKI 

Mitwirkende
Pfarrer Zlatko Smolenicki
Vincenzo Allevato, Musik