Neues Angebot: Chatseelsorge ab Ende Oktober über reflu.ch erreichbar

Die Nachfrage nach anonymer Hilfe per Chat wächst. Die Dargebotene Hand Zentralschweiz und die Reformierte Kirche Kanton Luzern arbeiten zusammen und intensivieren das Angebot der Chatseelsorge. Im dreijährigen Pilotprojekt beteiligt sich die Reformierte Kirche Kanton Luzern am Ausbau der Chatseelsorge bei der Dargebotenen Hand Zentralschweiz. 

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Klaus Rütschi, Geschäftsführer der Dargebotenen Hand Zentralschweiz, spricht über die jährliche Zunahme. (Bild Gabriel Ammon) Klaus Rütschi, Geschäftsführer der Dargebotenen Hand Zentralschweiz, spricht über die jährliche Zunahme. (Bild Gabriel Ammon)

In Zeiten zunehmender Krisen und gesellschaftlicher Herausforderungen verzeichnet die Dargebotene Hand einen massiven Anstieg an Hilfesuchenden. Die telefonische Seelsorge hat sich auf einem hohen Niveau stabilisiert, in der Zentralschweiz werden jährlich rund 20’000 Anrufe entgegengenommen, gesamtschweizerisch sind es 200’000. Auch die Nachfrage im Chat-Bereich nimmt massiv zu. Klaus Rütschi, Geschäftsführer der Dargebotenen Hand Zentralschweiz, spricht von einer jährlichen Zunahme von rund 30 Prozent.

Chat und Telefon unterscheiden sich
Die Dargebotene Hand bietet seit 2011 Chatseelsorge an. Dabei gibt es Unterschiede zwischen Chat und der telefonischen Beratung. «Im Chat gibt es beispielsweise keine Hinweise über den Tonfall und damit die Stimmungslage oder Hintergrundgeräusche», erklärt Klaus Rütschi. Aktuell arbeiten 14 Personen in der Zentralschweiz im Chat-Bereich; eine Aufstockung auf 20 bis 25 Mitarbeitende ist geplant, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Gemeinsames Pilotprojekt für drei Jahre
Die Reformierte Kirche im Kanton Luzern bietet Seelsorge in Kirchgemeinden, Spitälern, Gefängnissen und weiteren Institutionen an. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage im Chat-Bereich kommt es zur Zusammenarbeit mit der Dargebotenen Hand Zentralschweiz. Im dreijährigen Pilotprojekt beteiligt sich die Reformierte Kirche Kanton Luzern am Ausbau der Chatseelsorge bei der Dargebotenen Hand Zentralschweiz. Die Synode hat dafür im vergangenen Jahr 95’000 Franken gesprochen. Dies ermöglicht unter anderem die Einstellung von zwei neuen Mitarbeitenden für Betreuung und Qualitätssicherung. Zudem wurde eine Rekrutierungskampagne gestartet, um interessierte Freiwillige aus der reformierten Gemeinschaft zu motivieren.

Geeignete Freiwillige gefunden
Die Verantwortlichen der Dargebotenen Hand konnten nun elf geeignete freiwillig engagierte Personen gewinnen, die Mitte Oktober mit der Ausbildung gestartet haben und ab Frühling eingesetzt werden. Auch Dr. Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern, freut sich über die Zusammenarbeit: «Eine intensivierte Zusammenarbeit im Bereich der anonymen Chatseelsorge bietet für beide Organisationen Chancen. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist für uns als Volkskirche, welche für alle da ist, insbesondere eine höhere Kapazität rund um die professionelle Leistung zentral.» Mit dem Pilotprojekt wird der Chat auf der Website reflu.ch per Ende Oktober 2024 eingebunden.

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