Der Wunsch nach einer eigenen Kirche kam auch in Wiggen auf. Die Gottesdienste in Wiggen wurden zunächst im Schulhaus gefeiert. Diese Lösung vermochte auf Dauer immer weniger zu befriedigen. In der auf die Grundsteinlegung hin verfassten Urkunde heisst es dazu:
«Am 24. August 1941 wurde in Wiegen eine neue kath. Kirche eingeweiht. Durch das Geläute dieser Kirche, durch Prozessionen, besonders aber durch das Verweilen von Kinder im Schulhausgang sind wir in unseren Gottesdiensten und Zusammenkünften sehr gestört. Dazu kommt, dass das Arbeitsschulzimmer, das uns zur Benützung angewiesen wurde, nicht gerade einladend und zur Andacht stimmend ist. Gerade vor den Fenstern des Schulhauses wurde nun noch eine Kaffeewirtschaft eröffnet, von deren Fenstern aus man uns direkt im Schulzimmer sehen kann. Zudem gingen die Gemeindeglieder, die den kirchlichen Raum entbehrten, für Taufen und Trauungen ins benachbarte Bernbiet. Durch militärische Besetzung war das Lokal in letzter Zeit öfters belegt und ein fruchtbares Gemeindeleben dadurch nicht mehr möglich.»
lm Gottesdienstkreis Wiggen (unter Einschluss der Regionen Rämis, Hilfern, Schärlig, Marbach, Ennetilfis und Glichenberg) wohnten damals rund 550 Reformierte. Der Gottesdienst wurde regelmässig von 60 bis 70 Personen besucht, der Frauenverein von etwa 20 Frauen und Töchtern, die Sonntagschule von 50 bis 60 Kindern.
Im Verlauf der Zeit entstanden viele, zum Teil grosse und durchgehende Risse in den Innen- und Aussenwänden. Der Kirchenboden wies markante Senkungen auf. Die in den Kriegsjahren erbaute Kirche wurde mit den beschränkt vorhandenen Baumaterialien nicht genügend stabil fundiert. Es fehlte in dieser Zeit oft an Zement und Armierungseisen. Eine umfassende, teure Sanierung mit allem drum und dran, stand in keinem Verhältnis zur Nutzung der Kirche für 10-15 Gottesdienste pro Jahr.
An der Kirchgemeindeversammlung vom 10. Mai 2019 wurde nach eingehender Diskussion beschlossen, die Kirche Wiggen aufzugeben. Die Kirche Wiggen wird in den kommenden Jahren zurückgebaut.
Das Kircheninventar konnte zu einem grossen Teil an das Pflegeheim Schangnau für ihren Andachtsraum weitergegeben werden. Eine der beiden Glocken, hängt als Erinnerung im Garten neben der ref. Kirche in Escholzmatt.