«Wir bilden Jugendliche für unsere Zukunft aus»

Jugendarbeit Die Reformierte Kirchgemeinde Luzern führt Ende März erstmals eine Jugendleiter*innen-Ausbildung durch. Jugendarbeiter Mark Steffen (Buchrain-Root) leitet den Kurs, unterstützt von Jugendarbeiter Adrian Minder (Stadt Luzern) und Nsamba Kula (Koordinatorin Jugendarbeit). 

Donnerstag, 6. März 2025

v.l.n.r. Mark Steffen, Adrian MInder und Nsamba Kula v.l.n.r. Mark Steffen, Adrian MInder und Nsamba Kula

Warum bildet die Reformierte Kirche Luzern neu Jugendleiterinnen und Jugendleiter aus?
Nsamba Kula: Die Ausbildung kam aufgrund der gemeindeübergreifenden Jugendarbeit in den Teilkirchgemeinden zu Stande. Bei Angeboten für Kinder und Jugendliche hatten wir immer wieder Jugendliche dabei, die uns beim Leiten der Angebote halfen. Eine Grundausbildung fehlte jedoch. Die Ausbildung ermöglicht es Jugendlichen, sich in der kirchlichen Jugendarbeit einzubringen und dabei soziale, kommunikative und organisatorische Kompetenzen zu erwerben.
Mark Steffen: Da wir partizipativ arbeiten, ist es uns wichtig, dass Jugendliche von der Grundidee bis zur Durchführung aktiv eingebunden werden und Jugendliche qualifiziert leiten können. Die Ausbildung vermittelt ihnen das nötige Wissen dafür. 

Wie wird die Ausbildung gestaltet?
Adrian Minder: Die dreitägige Ausbildung ist in verschiedenen Modulen aufgebaut. Es gibt Fachinputs und spielerische Lerninhalte, aber auch sehr aktive Rollenspiele. Die Jugendlichen sollen einen gefüllten Rucksack erhalten, welche sie in ihren Leitungsrollen gut einsetzen können.  
Mark Steffen: Konkret geht es um Themen wie Leitungsrolle und Gruppendynamik, aber auch Projektmanagement, Recht, Finanzen, Visionssuche oder Grenzverletzungen.

Welche Voraussetzungen müssen interessierte Jugendliche mitbringen, um an der Ausbildung teilzunehmen?
Nsamba Kula: Die Ausbildung richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren. Sie sollten Interesse an der kirchlichen Jugendarbeit zeigen und bereit sein, Verantwortung zu übernehmen, im Team zusammenzuarbeiten und sich persönlich weiterzuentwickeln. 

Wie setzen die Jugendlichen diese neuen Fähigkeiten ein?
Adrian Minder: Sie leiten beispielsweise Gruppen und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche oder übernehmen die Planung und Durchführung von Projekten oder Events. Zudem können sie bei Jugendgottesdiensten mitwirken.
Mark Steffen: Die Jugendleiterinnen und Jugendleiter sollen aktiv in den Gemeinden eingesetzt werden. Ich möchte aber betonen, dass die Jugendlichen keine «günstigen» Arbeitskräfte sind. Sie können für die Mitarbeit an Anlässen angefragt werden, dürfen aber selbst entscheiden, ob sie mithelfen wollen oder nicht.  

Inwiefern profitieren die Jugendlichen selbst von der Ausbildung – sowohl persönlich als auch beruflich?
Mark Steffen: Die Jugendlichen werden mit Themen konfrontiert, die in der Regelschule eventuell nicht oder kaum behandelt werden. Sprich: das Kennenlernen der eigenen Stärken und Schwächen oder das aktive Ausprobieren in einem geschützten Umfeld. Wie fühlt es sich an, wenn ich vor einer Gruppe stehe und entscheiden muss? Wie reagiere ich in einem Notfall?
Nsamba Kula: Indem die Jugendlichen sich selbst besser kennenlernen und neue Skills lernen, verschaffen sie sich auch berufliche Vorteile. Sie erhalten ein Zertifikat, das sich in Bewerbungsunterlagen gut macht.

Welche langfristigen Auswirkungen hat diese Ausbildung auf die Jugendarbeit der Reformierten Kirche Luzern?
Adrian Minder: Dank qualifizierten Leiterinnen und Leitern stärken wir unsere Jugendarbeit. Es ist aber auch eine nachhaltige Form der Nachwuchsförderung für ehrenamtliche und hauptamtliche kirchliche Arbeit und schafft die Voraussetzung, dass sich junge Menschen verstärkt in der Kirche engagieren.
Mark Steffen: Das sehe ich auch so. Eine gute Kinder- und Jugendarbeit trägt zum Weiterbestehen der Reformierten Kirche bei. Wir bilden Jugendliche für unsere Zukunft aus. Damit die Reformierte Kirche aktiv, offen, innovativ und zukunftsorientiert agieren kann, sollte sie Jugendliche ausbilden und in der Kirche mitbestimmen lassen. 

Flyer Jugendleiter*innenausbildung 28. - 30. März 2025