Bettag 15. September 2024: Für mehr Offenheit im Miteinander
Sich mit Herz und Mut mit anderen Meinungen auseinandersetzen: Landeskirchen, Islamische Gemeinde und Kanton Luzern rufen zum Bettag unter dem Motto «herzwärts» dazu auf, nach innen zu hören.
Ängste und Sorgen begleiteten heute den Alltag vieler, auch schon junger Menschen, heisst es im Aufruf zum Bettag 2024. Die Absender fragen darin, ob es «nicht gar not-wendend» sei, sich «inmitten alternativer Fakten, zunehmender Polarisierung und schmerzlicher Gewalt» herzwärts zu orientieren, den Menschen mit offenem Herzen zu begegnen und sie so wahrzunehmen?
Dies bedinge Offenheit und Toleranz, gegenseitige Achtung und Wertschätzung, Respekt und Solidarität. Und es brauche «beherzten Mut, sich mit unterschiedlichen Meinungen auseinanderzusetzen, sie zu reflektieren und so zu einem gemeinsamen Handeln zu finden, das uns heute und in Zukunft Wohlergehen und Frieden ermöglicht». Landeskirchen, Islamische Gemeinde und Kanton Luzern fordern dazu auf, in Selbstverantwortung wie gemeinsamer Verantwortung sich für den Schutz und Erhalt unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen einzusetzen, für unser «Zusammenleben und Wirken in einer Gesellschaft, in der allen Menschen ein gutes Leben möglich ist».
Plakate vor den Kirchen und Spots in den Bussen weisen auch in diesem Jahr auf die Aktion zum Bettag hin. Pfarreien, Kirchgemeinden und Religionsgemeinschaften nehmen diese jeweils für die Gestaltung ihrer Feiern zum Bettag auf. Oft sind diese ökumenisch oder interreligiös.
Kirchen und Kanton gemeinsam seit 2009
Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag wird seit 1848 in allen Kantonen jeweils am dritten Sonntag im September gefeiert. Es ist ein staatlicher Feiertag. Im Kanton Luzern gilt der Bettag als Hoher Feiertag, in einer Reihe mit dem Karfreitag, dem Ostersonntag oder dem Weihnachtstag. Die christkatholische, evangelisch-reformierte und römisch-katholische Landeskirche, die Islamische Gemeinde Luzern und der Kanton treten seit 2009 mit einer gemeinsamen Aktion zum Bettag an die Öffentlichkeit. Die Aktion unter einem jährlich wechselnden Motto soll zum Nachdenken anregen.