Reformierte Kirche lädt zum Dialog «Ist Seelsorge in Zukunft gefragt» ein

Im Jahr 2024 hat gfs.bern im Auftrag der Reformierten Kirche Kanton Luzern eine Studie zur Seelsorge erarbeitet. Das Ergebnis lautet, dass Seelsorge bekannt ist, doch zu wenig genutzt. Rund um die Nutzung sind nun alle am Samstag, 15. Februar, 9 bis 12.15 Uhr für den digitalen Dialog via Zoom eingeladen.  

Dienstag, 14. Januar 2025

Neun Teilnehmende am Dialog (von oben links): John Bachmann, Klaus Rütschi, Phi-lomena Colatrella, Ursula Walti, Barbara Steiner, André Karli, Markus Pfisterer, Guido Graf und Gerda Jung. Neun Teilnehmende am Dialog (von oben links): John Bachmann, Klaus Rütschi, Phi-lomena Colatrella, Ursula Walti, Barbara Steiner, André Karli, Markus Pfisterer, Guido Graf und Gerda Jung.

Die Reformierte Kirche im Kanton Luzern Volkskirche und für alle da – unabhängig der Mitgliedschaft. Dabei ist die Seelsorge eine ihrer Hauptaufgaben. Seelsorge zeichnet sich durch Vertraulichkeit, Bedingungslosigkeit, Professionalität und Unentgeltlichkeit aus. Präsent sind Seelsorgende beispielsweise in Kirchgemeinden, Spital, Psychiatrie, Feuerwehr, Gefängnis, Armee, Hochschule, Hospiz und weiteren Orten. Die gfs.bern Studie basierend auf einer repräsentativen Umfrage bei Mitgliedern und in der Bevölkerung des Kantons Luzern im Jahr 2024 hat gezeigt, dass wenn Seelsorge genutzt wird, diese als sehr hilfreich erachtet wird. Insgesamt wird diese trotz der Bekanntheit zu wenig genutzt. «Seitens der Reformierten Kirche im Kanton Luzern richten wir unsere gesamtgesellschaftlichen Leistungen laufend nach den Bedürfnissen aus. Aus diesem Grund laden wir zum Dialog zur Seelsorge ein. In der digitalen Grossgruppenkonferenz werden die Diskussionen aus den Kleingruppen von sechs Personen in der grossen Gruppe priorisiert und auch vorgestellt. Ziel ist, dass wir mehr über die Nutzung und mögliche Zugänge zur Seelsorge von den Konferenzteilnehmenden erfahren», sagt Dr. Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern. Die Ergebnisse fliessen in die Weiterentwicklung des Seelsorgeangebots ein. So ist eine Massnahme bereits umgesetzt auf Basis der Studie: Seit Oktober 2024 ist die Chat-Seelsorge auf reflu.ch in Zusammenarbeit mit Die Dargebotene Hand eingebunden.

Über 100 Teilnehmende angemeldet  
Es haben sich bereits über 100 Teilnehmende aus Kirche, Politik, Kultur, Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen, Sport, Bildung, anderen Konfessionen und Glaubensrichtungen für den Dialog angemeldet. Wer mit dabei ist, kann online unter reflu.ch/dialog eingesehen werden. Auch sind Stimmen aufgeschaltet, welche ihre Motivation für die Teilnahme aufzeigen. 

Diskussion in Kleingruppen und Präsentation in der Grossgruppe
An der digitalen Konferenz diskutieren die Teilnehmenden in 6er-Kleingruppen unterschiedliche Fragen. Dr. Lilian Bachmann gibt einen Einblick, um was es geht: «Wir wollten erfahren, in welchen Situationen Seelsorge eine Rolle spielen kann und was sie Nutzenden gibt. Weiter gehen wir der Frage nach, wie Seelsorge angeboten werden soll und welche Ideen es zu deren Sichtbarmachung gibt. Und nicht zuletzt interessiert uns, wie die Nutzung erhöht werden kann und was es dazu braucht. Danach werden die Ergebnisse aus den Kleingruppen zusammengetragen, um das Stimmungsbild in der Grossgruppe sichtbar zu machen. So erhalten alle Teilnehmenden erste Erkenntnisse. Die Reformierte Kirche sichert die Ergebnisse schriftlich, welche anschliessend allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt und veröffentlicht werden.»

Grusswort von Regierungsrätin, Impuls und Moderation
Das Grusswort hält Dr. iur. Michaela Tschuor, Regierungsrätin des Kantons Luzern und Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements. Sie setzt sich für eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung für die Luzerner Bevölkerung zu tragbaren Kosten ein. Die physische und psychische Gesundheit – über die Generationen und den Hintergrund hinweg – sind ihr besondere Anliegen. Der Impuls kommt von Prof. Dr. theol. habil. Isabelle Noth der Universität Bern. Sie präsidiert das Schweizer Aus- und Weiterbildungsprogramm in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie, das sechs verschiedene Studiengänge umfasst, zu denen die Spital- und Klinikseelsorge, die Seelsorge im Straf- und Massnahmenvollzug sowie die Seelsorge in Heimen und Gemeinden zählen. Durch die Konferenz führt Dr. Nicole Frank. Sie hat über zwanzig Jahre als Journalistin und Primetime-Moderatorin beim Radio und Fernsehen SRF gearbeitet. Sie war Bundeshaus-Korrespondentin für die «Tagesschau» und «10vor10» oder als Moderatorin für das Politmagazin «Rundschau» tätig.

Kirche ein Ort für den Dialog
Der Dialog zeigt, dass Kirche ein Ort ist, wo Themen aus unterschiedlicher Perspektive diskutiert werden können. Dieser Dialog ist zentral für das friedliche Zusammenleben, welches weder in Europa noch darüber hinaus eine Selbstverständlichkeit ist, sondern diese Arbeit braucht. «Der Diskurs und die kritische Auseinandersetzung mit uns selbst ist uns wichtig, um unser christliches Handeln laufend zu reformieren. Das Engagement und die Mitwirkung zeigen auch, dass christliche Werte, der Dialog und die Reformierte Kirche relevant sind. Alle sind herzlich eingeladen, sich unter reflu.ch/dialog anzumelden und teilzunehmen», so Bachmann.   

Medienmitteilung zur Grossgruppenkonferenz vom 14. Janaur 2025

Mehr zur Kirche im Dialog und anmelden